Aktuelles
von der Seniorenplattform
Wir freuen uns, im Moment gemeinsam mit den in der Seniorenberatung und -betreuung tätigen Menschen des Bezirkes diese Plattform aufzubauen. Hier werden Sie über aktuelle seniorenrelevante Ereignisse informiert...
Goldegger Dialoge
39. GOLDEGGER DIALOGE
ACHTUNG: Neuer Termin im Herbst 2020
23. - 26. Oktober 2020
Zuversicht - Wege aus Angst und Ohnmacht
Vor rund 70 Jahren legte Astrid Lindgren dem wohl berühmtesten Mädchen der Welt folgende Worte in den Mund: „Das habe ich noch nie vorher versucht …. also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ Erfrischend zuversichtlich, mutig und voll Vertrauen in die eigene Stärke hat Pippi Langstrumpf immer wieder Neues gewagt. Und die Haltung, die dahinter steht, ist heute wichtiger denn je.
Aber können wir in Zeiten, wo man Tag für Tag mit schlechten Nachrichten überschüttet wird, noch Zuversicht bewahren, ohne blind und naiv zu sein? Wo viele Menschen eine ungeheure Ohnmacht verspüren, wo sie Angst lähmt und am Tun hindert.
Zuversicht ist etwas anderes als bloße Hoffnung, die oft religiös motiviert ist oder als Optimismus, der vor allem auf das Ergebnis schielt. Zuversicht ist eine Haltung, die sagt: Was ich für richtig erkannt habe, das mache ich, auch gegen widrige Umstände. Diese Haltung verschafft uns innere Freiheit und eine gewisse Unabhängigkeit vom äußeren Erfolg.
Hilfreich kann dabei ein Wechsel von der heute verbreiteten Ego- zu einer Sinn-Orientierung sein, wofür Viktor Frankl plädierte. Statt unablässig um sich selbst zu kreisen, was zu steter Besorgnis führt, fragt man sich besser: Wo kann ich helfen? Was kann ich zu einem „Guten Leben“ für andere beitragen? Joachim Bauer sieht in einer anhaltenden Entsolidarisierung, Individualisierung und Vereinzelung Gründe für diese Angst und Ohnmacht. Zuversicht ist aus seiner Sicht aber nicht etwas, was der Einzelne für sich allein herstellen kann in einer Art privatem „Psycholabor“, sondern was mit dem Anderen, mit gelebter Gemeinsamkeit zu tun hat. Zuversicht speist sich aus Aktionen des Miteinander-Lebens, Füreinander-Daseins.
Gerade viele junge Menschen haben ein Zukunftsbedürfnis, für das wir Möglichkeitsräume aufzeigen und Mut machen müssen. So erlebt man Eigenmacht statt Ohnmacht.
Zuversicht braucht aber auch „Hilfskräfte“ und Werkzeuge, um sich Raum zu verschaffen: Resonanz, Humor und Gelassenheit, Gesang, Schreiben, Tanz und Spiel ….
Wir wollen gemeinsam bei den 39. GOLDEGGER DIALOGEN Wege erkunden und erproben, wie wir den drängenden Herausforderungen für uns, unsere Gemeinschaft und unsere bedrohte Welt mit Zuversicht begegnen können.
Cyriak Schwaighofer